Die Forschungsschwerpunkte am Lehrstuhl liegen auf der kognitiven und sozial-kognitiven Entwicklung in den ersten Lebensjahren, insbesondere auf Lernen und Gedächtnisprozessen.
Dies sind einige spezifische Themen, mit denen wir uns aktuell beschäftigen:
Obgleich Säuglinge und Kleinkinder den größten Teil ihrer Zeit schlafend verbringen, war bis vor kurzem wenig darüber bekannt, welche Auswirkungen Schlaf auf frühkindliches Lernen und Erinnern hat. Einige aktuelle Studien haben nun gezeigt, dass Schlaf bereits in den ersten Jahren unterschiedliche Gedächtnisprozesse unterstützt. Aufbauend auf diesen Befunden untersuchen wir, ob Schlaf auch die Selektivität und Qualität des Erinnerns beeinflusst.
Publikationen:
Das Medienangebot für Kinder ist in den letzten Jahrzehnten rasant gestiegen: Tablets, Smartphones, Fernseher und Co bieten viele spezielle Angebote für jüngere und ältere Kinder. Die Grenzen und Möglichkeiten von Mediennutzung in den ersten Lebensjahren sind noch nicht umfassend erforscht. Bekannt ist beispielsweise aber bereits, dass es Säuglingen und Kleinkinder schwerer fällt, neue Dinge durch Imitation aus Medien im Vergleich zu sozialen Interaktionen zu lernen. Wir erforschen, was es Kleinkindern erleichtern könnte, durch Medien angebotenes Wissen auf reale Gegebenheiten zu übertragen.
Publikationen:
Erfahrungen in den ersten Lebensjahren gelten als weichenstellend für die langfristige menschliche Entwicklung. Wachsen Kinder unter stresserzeugenden Bedingungen auf, hat dies unter anderem auch Konsequenzen für ihre kognitive Entwicklung. Wir untersuchen, wie potentiell stresserzeugende Lebensumstände mit der Art und Weise zusammenhängen, wie flexibel Kleinkinder mit veränderten Anforderungen in Lernaufgaben umgehen.
Weitere Informationen zur ELLI-Studie finden Sie hier
Publikationen:
Schwangerschaft und Geburt bringen viele Veränderungen und Herausforderungen mit sich, die manchmal belastend sein können. Wenn das Wohlbefinden von Müttern beeinträchtigt ist, kann sich dies auch auf Aspekte des kindliche Verhalten auswirken. Aktuelle Studien weisen darauf hin, dass die Tendenz zum repetitiven negativen Denken hierfür ein bedeutsamer zugrundeliegender Mechanismus könnte. Wir möchten diese Zusammenhänge weiter untersuchen und Ansatzpunkte für Interventionen identifizieren.
Publikationen:
Die entwicklungspsychologische Forschung hat gezeigt, dass Säuglingen, die jünger als 6 Monaten alt sind, verschiedenste Gesichter voneinander unterscheiden können. Mit 9 Monaten zeigen Säuglingen jedoch, dass ihre Gesichterwahrnehmung abgestimmt ist auf die Gesichter, die sie häufig sehen. Wir möchten diese spannende Entwicklung besser verstehen und fragen uns, ob sich die Wahrnehmung von Gesichtern anderer Kinder zwischen Säuglingen mit und ohne Geschwister unterscheidet. Zudem interessieren wir uns in dieser Studie dafür, wie Babys Handlungen von anderen Personen nachmachen. Insbesondere möchten wir herausfinden, ob sich Babys mit Geschwistern von Babys ohne Geschwister darin unterscheiden, wie sie unbekannte und bekannte Handlungen von anderen Kindern und Erwachsenen imitieren.
Vorschulkinder können ihr Verhalten häufig bereits an unterschiedliche Situationen und Personen anpassen. Uns interessiert inwiefern sie ihre Stimmung und ihr Verhalten verändern, wenn sie verschiedene Aktivitäten mit unterschiedlichen Bezugspersonen durchführen. Außerdem wollen wir uns anschauen, ob sich verschiedene Erwachsene (zum Beispiel Mutter und Großmutter) unterschiedlich mit ihrem Kind bzw. Enkelkind verhalten.
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